Inhalt des Dokuments
Maria Obenaus: Für die Nation gesichert? Das „Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke“: Entstehung, Etablierung und Instrumentalisierung 1919-1945
Projektbeschreibung
Der deutsche Kulturgutschutz bewahrt Kunstwerke, die sich innerhalb
der Staatsgrenzen der Bundesrepublik Deutschland befinden, vor der
Abwanderung ins Ausland, sofern sie im „Verzeichnis national
wertvollen Kulturgutes“ gelistet sind. Seinen historischen Ursprung
findet dieses Verzeichnis in der wohl turbulentesten Zeit des
vergangenen Jahrhunderts.
Der Erste Weltkrieg mit dem Vertrag
von Versailles, aus dem das Deutsche Reich als gedemütigter Verlierer
hervorging, stellte für die wirtschaftliche und politische
Entwicklung Deutschlands eine Zäsur dar. Zur Stärkung des nationalen
Selbstverständnisses und infolge der zunehmenden Ökonomisierung von
Kunst erließ die neue Weimarer Regierung im Dezember 1919 eine
Verordnung, welche Kunstwerke in Privatbesitz schützte, die als
national wertvoll erachtet wurden.
Ziel des
Dissertationsvorhabens ist es, nicht die juristischen sondern die
kunsthistorischen und kulturpolitischen Dimensionen dieser ersten
Maßnahme des Reiches auf kulturellem Gebiet zu analysieren und dabei
Diskurse, Akteure und verzeichnete Kunstwerke ins Zentrum der
Betrachtung zu stellen. Welche Interessengruppen definierten mit
welchem Ziel ein „nationales Erbes“ und welche Rolle spielten die
historisch gewachsenen Kunstsammlungen der entthronten Fürsten und
bürgerlichen Sammler der niedergegangenen Kaiserzeit bei der
ästhetischen Positionierung des jungen Staates? Die Forschungsarbeit
ergründet den nationalen Kulturgutschutzgedanken in Deutschland und
leistet damit einen Beitrag zur Bewertung der Kultur- und Kunstpolitik
der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus. Darüber
hinaus liefert die Arbeit Erkenntnisse zur Geschichte des Geschmacks
sowie des Kunsthandels.
Ausgezeichnet mit dem Deubner-Preis [1] des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker.
Näheres: hier [2]
Zu Maria Obenaus: hier [3]
Gutachter: Bénédicte Savoy, Uwe Fleckner, Gilbert Lupfer
Die Dissertation von Maria Obenaus ist 2016 im Verlag De Gruyter unter dem Titel Für die Nation gesichert? Das „Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke“. Entstehung, Etablierung und Instrumentalisierung 1919-1945 erschienen.
Weitere Informationen [4]
ftung/kultur/deubner_preis_frameset.html
nte/Inhaltsverzeichnisse/Obenaus_Kulturgutschutz.pdf
naus/parameter/de/font3/maxhilfe/
=lEig4G