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Yale Babylonian Collection
Der Kontrast zwischen dem gerade erst gegründeten, mit neuesten Technologien ausgestatteten IPCH und der Babylonian Collection, die wir am Nachmittag im Department of Near Eastern Languages and Civilizations in der Sterling Memorial Library besuchten, könnte kaum größer sein. Die Bibliothek wurde 1930 als neogotische Kathedrale errichtet, die sich profaner statt sakraler Symbolik bedient um ihre wissenschaftliche Nutzung zu verdeutlichen. Von der einem Kirchenschiff gleichenden Eingangshalle gelangten wir über enge Treppen und Magazingänge in die in ihren ursprünglichen Räumen aufbewahrte BC, deren Buntglasfenster Objekte aus ihrem Bestand abbilden. Eines davon zeigt einen uns bekannten Löwen der Prozessionsstraße des Ischtar-Tores. Eckart Frahm (Professor for Assyriology, Director of Graduate Studies) führte uns durch diese einzigartige Lehrsammlung und erläuterte die Funktion der jahrtausendealten, mit Keilschrift versehenen Tontafeln, die zur Übermittlung geheimer Schriften, als Urkunden, Verträge u.a. genutzt wurden. Elizabeth E. Payne (Conservator Babylonian Collection) gab uns Einblicke in die Konservierung der delikaten Tafeln, die sie vor Ort zur Stabilisierung in einem kiln brennt. Einige der archäologischen Objekte durften wir selbst in die Hand nehmen und, ausgestattet mit frischem Ton und Griffel, ihre Herstellung praktisch nachvollziehen und so einen höchst lebendigen Eindruck von der am altorientalischen Fachbereich üblichen, objektnahen Lehre gewinnen.